Nierentransplantation, Vorbereitung, Warteliste, Transplantation
Liebe Patientinnen und Patienten!
Sie sind bereits dialysepflichtig oder die Dialysepflichtigkeit droht Ihnen, da sich die Funktion Ihrer Nieren verschlechtert?
Das Versagen der Nierenfunktion mit folgender Dialysepflichtigkeit, täglicher Einschränkung der Lebensqualität und deutlich erhöhtem Risiko für weitere schwere Begleiterkrankungen aufgrund der Dialyse stellen ein einschneidendes, fortan lebensbestimmendes Schicksal jedes Betroffenen dar.
Hier kann oftmals eine Nierentransplantation oder eine kombinierte Nieren-Pankreas-Transplantation im Falle eines Nierenversagens aufgrund eines Diabetes mellitus Typ 1 ein "Neues Leben" schenken.
Wir beraten Sie gerne, ob für Sie eine Aufnahme auf die Transplantationswarteliste bei Eurotransplant oder eine Nierenlebendspende in Frage kommt!
Aufnahme auf die Warteliste
In einem ausführlichen Erstgespräch besprechen wir mit Ihnen die Voraussetzungen, erforderliche ergänzende Untersuchungen und die Formalitäten zur Aufnahme auf die Nierentransplantations-Warteliste. Bitte bringen Sie hierfür möglichst alle vorhandenen Unterlagen und Untersuchungsergebnisse bezüglich Ihrer Nierenerkrankung sowie ggf. bestehender Begleiterkrankungen von Herz, Lunge und Stoffwechsel (z.B. Diabetes) zu diesem Termin mit. Nur wenn wir ihre Vorgeschichte kennen, können wir sie individuell beraten.
Sie möchten sich erstmal vorab informieren? Das geht natürlich auch ohne Unterlagen, aber dann sollten wir uns nach der Vorbereitung nochmals treffen!
Bilder der Transplantationszentrale
Für die Aufnahme auf die Warteliste müssen wir durch eine Reihe von Untersuchungen sicher stellen, dass Sie von Seiten des Herz-Kreislauf-Systems und der körperlichen Belastbarkeit für eine Nierentransplantation geeignet sind. Parallel dazu müssen chronische Entzündungen, Infektionskrankheiten und aktive Tumorerkrankungen ausgeschlossen werden. Alle Untersuchungen zusammen können Sie mit einer großen Vorsorgeuntersuchung vergleichen. Die Untersuchungen können Sie bequem über Ihre behandelnden Fachärzte in Wohnortnähe durchführen lassen. Gegebenenfalls organisieren wir die Untersuchungen auch über uns.
Aber auch eine Vorgeschichte mit einer Tumorerkrankung oder einer Infektionserkrankung stellt nicht immer zwingend ein Ausschlusskriterium zur Nierentransplantation dar, so dass wir dies gegebenenfalls im Rahmen unseres Erstgespräches ausführlich mit Ihnen besprechen werden.
Wir nehmen uns gerne Zeit für Sie und klären all Ihre Fragen!
Wenn alle Untersuchungen durchgeführt wurden und keine Befunde gegen die Transplantation sprechen, dann können wir Sie bei Eurotransplant anmelden. Eurotransplant(link is external) koordiniert die Organvergabe in Deutschland und weiteren 7 mitteleuropäischen Ländern.
Übrigens: Die Wartezeit für eine Nierentransplantation wird rückwirkend ab dem Tag der ersten Dialysebehandlung gut geschrieben!
Auf der Warteliste
Wenn Sie sodann bei Eurotransplant als möglicher Empfänger angemeldet sind, dann beginnt das Warten auf ein geeignetes Organangebot. Halten Sie sich in dieser Zeit fit, gehen Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen und melden sich bei Fragen oder gesundheitlichen Problemen in unserer Transplantationszentrale. Nur wenn uns als Transplantationszentrum regelmäßig bestimmte Untersuchungsergebnisse und Berichte über Ihren Gesundheitszustand zugehen, können die Kandidaten auf der Warteliste bleiben.
Sollten Sie einmal verreisen oder eine größere Untersuchung oder medizinische Maßnahme anstehen, so informieren Sie uns bitte darüber, damit wir Sie für diese Zeit bei Eurotransplant vorübergehend abmelden. Aber keine Sorge! Wenn Sie wieder transplantabel sind, werden Sie sofort wieder gemeldet und Sie verlieren auch keine Wartezeitpunkte.
Organvergabe durch Eurotransplant
Die Organvergabe in Deutschland wird durch die Stiftung Eurotransplant(link is external) mit Sitz in der niederländischen Stadt Leiden koordiniert. Dies sind die Standard-Verteilungskriterien (sog. "Allokationskriterien") für die Zuteilung eines Nierentransplantats bei Eurotransplant:
- Wartezeit (ggf. rückwirkend) ab dem ersten Tag der Dialyse
- eine möglichst gute immunologische Übereinstimmung zwischen Spender und Empfänger
- eine möglichst kurze Entfernung der Spenderklinik zum Empfänger-Transplantationszentrum
- Kinder und Patienten, die nicht mehr dialysiert werden können einen Bonus erhalten
Die Wartezeit für ein Nierentransplantat in Deutschland liegt im Durchschnitt aktuell bei ca. 7-8 Jahren. In anderen Ländern wie z.B. in Österreich und Kroatien ist die Wartezeit aufgrund der dort deutlich höheren Organspendezahlen pro Einwohner in diesen Ländern viel kürzer.
Dennoch lohnt es sich, möglichst früh auf die Warteliste aufgenommen zu werden, denn für den Fall, dass ein immunologisch vollständig mit Ihren Merkmalen übereinstimmendes Spenderorgan gemeldet wird (sog. "full house match"), dann erhalten Sie den Vorzug - egal, wie lange Sie bis dahin gewartet haben.
Auch für Dialysepatienten, die bereits 65 Jahre oder älter sind, ist eine Nierentransplantation zur Verbesserung von Lebensqualität und Gesundheit oftmals sehr zu empfehlen. Hier gibt es ein eigenes Transplantationsprogramm, das auf die Besonderheiten der "Dialysepatienten 65+" speziell zugeschnitten ist, das Eurotransplant Senior Programm (ESP)(link is external).
Neben der Standard-Allokation und dem Senior Programm gibt es bei Eurotransplant außerdem ein spezielles Vergabeverfahren für hochimmunisierte Patienten, also Empfänger, die in ihrem Blut Antikörper führen, die eine Organzuteilung in der regulären Vergabe nahezu unmöglich machen. Wenn Sie, z.B. durch eine vorangegangene Transplantation oder Bluttransfusionen hochimmunisiert sind, dann prüfen wir gerne Ihre Eignung für dieses Spezialprogramm für hochimmunisierte Patienten.
Darüber hinaus besteht zusätzlich auch die Möglichkeit zur Einwilligung in die Vergabe von Organen im Rahmen der sogenannten "Extended Allocation". Hier werden Organe vergeben, die in der initialen Allokation keinen Empfänger gefunden haben aber dennoch oftmals von guter Qualität sind. Durch eine gewissenhafte und sehr kritische Auswahl kann im Rahmen dieser Organvergabe ein genauso gutes Transplantationsergebnis erreicht werden wie im Rahmen der oben genannten Allokationsverfahren.
Mit unserer Erfahrung und Expertise beraten wir Sie auch hierzu gerne umfassend und ausführlich!
Organangebot
Eurotransplant meldet uns das Organangebot und informiert uns über die Qualität des Organs. Anhand dieser Informationen entscheiden wir interdisziplinär im Team, ob wir das angebotene Organ für die Transplantation geeignet halten. Sodann erfolgt der Anruf bei Ihnen und wir bestellen Sie auf unsere Transplantationsstation M1a ein.
Bilder von der Transplantationsstation
Deshalb ist es wichtig, dass Sie ab dem Moment der Aufnahme auf die Eurotransplant-Warteliste Ihr Mobiltelefon immer, auch nachts, mit sich führen. Teilen Sie uns einen Wechsel der Mobiltelefonnummer immer umgehend mit, damit wir Sie jederzeit erreichen und einbestellen können. Bitte essen und trinken Sie nichts mehr, wenn wir Sie einbestellt haben. Fahren Sie nach Möglichkeit nicht selbst mit dem Pkw sondern lassen Sie sich fahren.
Operation
Bis die Transplantatniere in unserem Zentrum eingetroffen ist, nützen wir die Zeit, um Sie für die Operation vorzubereiten. Neben Blutabnahme, Untersuchung, erneuter Aufklärung und Vorstellung bei den Narkoseärzten kann es sein, dass wir vor der Operation noch eine Dialyse durchführen müssen oder eine spezielle immunologische Vorbehandlung, eine sogenannte Plasmapherese durchführen, z.B. dann wenn Sie durch eine vorangegangene Transplantation immunisiert sind und Antikörper in Ihrem Blut nachweisbar sind. Da die Dialyse für solche Fälle jederzeit bestzt ist, machen wir das notfalls auch in der Nacht!
Parallel findet in unserem Speziallabor für Immungenetik die so genannte Kreuzprobe, das Cross-Match statt, um die Verträglichkeit zwischen Ihnen und der Spenderniere im Reagenzglas zu überprüfen. Das Transplantat wird von unseren Transplantationschirurgen gründlich begutachtet und wenn das Organ augenscheinlich unseren Qualitätsansprüchen genügt, werden Sie in den Operationssaal gefahren und erhalten die Narkose zur Operation. Bereits jetzt wird mit der Immunsuppression begonnen, damit das Spenderorgan später möglichst nicht durch Ihre Immunabwehr erkannt und abgestoßen wird.
Die Nierentransplantation dauert ca. 2 Stunden und wird in Vollnarkose in Rückenlage durchgeführt. Über einen Schnitt im Unterbauch, der den Zugang zu den Beckengefäßen außerhalb des Bauchraumes ermöglicht wird die Transplantatniere an die Gefäße (Arterie und Vene) des Empfängers angeschlossen. Außerdem muss noch der Harnleiter der Transplantatniere an die Blase des Empfängers angeschlossen werden, damit der Urin, der in der neuen Niere gebildet wird abfließen kann. Die Eigennieren des Empfängers werden bei der Transplantation nicht entfernt.
Bilder der OP-Abteilung
Nach der Transplantation
Nach der Operation werden Sie von unseren Kollegen der Anästhesie im Aufwachraum des OP-Zentrums betreut. Wenn Sie möchten, dann rufen wir Ihre Angehörigen nach Abschluss der Operation gerne an und informieren sie.
Eine Verlegung auf die Intensivstation ist in der Regel nicht erforderlich. Selbstverständlich steht die Intensivmedizin unseres Klinikums jederzeit zur Verfügung, falls es doch erforderlich sein sollte.
Nach einer Ultraschallkontrolle können Sie bereits nach ca. 2 Stunden zurück auf die Transplantationsstation, wo wir uns zusammen mit unserem speziell geschulten Pflegepersonal intensiv um Sie kümmern. Falls postoperativ die Funktion der Transplantatniere noch nicht sofort ausreicht, kann eine erneute Dialysebehandlung erforderlich werden, bis die Entwässerung und Entgiftung vom Transplantat ausreichend übernommen wird. Dies kann unter Umständen ein paar Tage dauern. Dass eine Transplantatniere nach der Operation gar nicht funktioniert und der Empfänger dialysepflichtig bleibt kommt zum Glück nur sehr selten vor.
Von der Transplantation bis zur Entlassung aus der Klinik sind Sie zwischen 10 bis 14 Tage in unserer stationären Behandlung. In dieser Zeit kümmern wir uns interdisziplinär um die optimale Funktion der neuen Niere, die Heilung der Wunde und Einstellung der Immunsuppression.
Unser Pflegepersonal trainiert mit Ihnen die wichtigen hygienischen Verhaltensregeln nach der Transplantation und zeigt Ihnen, wie die Medikamente, die die Abstoßung des Transplantates verhindern sollen, richtig eingenommen werden müssen.
Medizinische Untersuchungen haben ergeben, dass eine frühzeitige Mobilisierung nach einer Operation die beste Vorbeugung gegen Komplikationen wie Thrombose und Lungenentzündung sind. Deshalb unterstützt Sie unser erfahrenes Team an Physiotherapeuten bereits am ersten Tag nach der Operation mit Atemtraining und beim Aufstehen. Selbstverständlich achten wir auf eine stets ausreichende Schmerztherapie, damit Sie diese Übungen problemlos mitmachen können.
Wenn die Nierenfunktion stabil ist und die Wunde gut heilt, dann entlassen wir Sie in die weitere ambulante Behandlung. Hierzu sehen wir Sie in unserer Transplantationsambulanz. Selbstverständlich können Sie die weitere Betreuung auch über Ihr Dialysezentrum durchführen lassen, denn die Kolleginnen und Kollegen kennen Sie ja bereits sehr gut.
Immunsuppression / Abstoßung
Auch wenn Ihre neue Niere immunologisch möglichst gut zu Ihnen passt, so ist sie dennoch aufgrund vieler körperfremder Eiweiße auf der Oberfläche des Gewebes ein Fremdkörper, der abgestoßen werden würde. Um dies zu verhindern, muss das Immunsystem medikamentös unterdrückt werden. Anfangs sind hierfür noch hohe Dosierungen erforderlich, die im Laufe der Zeit mit zunehmendem Abstand von der der Transplantation reduziert werden. Eine regelmäßige, absolut zuverlässige und richtig dosierte Einnahme ist unerlässlich, um eine Abstoßung und damit das Risiko des Verlustes des Transplantats zu vermeiden.
Die Immunsuppressiva müssen sehr vorsichtig dosiert werden, um einerseits eine Abstoßung des Transplantats zu verhindern, andererseits aber auch die unerwünschten Nebenwirkungen so niedrig wie möglich zu halten. Mögliche Nebenwirkungen der Immunsuppression sind u.a. Wundheilungsstörungen, Entwicklung eines Diabetes und Anfälligkeit für Infektionen z.B. durch Bakterien und Viren aber auch Tumorerkrankungen.
Unter fachärztlicher, nephrologischer Kontrolle und mittels regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen (z.B. Hautarzt, Darmspiegelung, Blutkontrollen) sind diese Risiken jedoch kalkulierbar. Durch den Gewinn an Lebensqualität und die Verminderung der typischen Begleiterkrankungen am Herz-Kreislauf-System, die bei vielen Patienten unter Dialysebehandlung auftreten, bringt die Transplantation vielen Empfängern langfristig klare Vorteile.
Durch die Nebeneffekte der Immunsuppression können im Verlauf verschiedene Viren (Cytomegalievirus, Eppstein-Barr-Virus, Varizella-Zoster-Virus, BK-Virus), Pilze oder Parasiten (Pneumocystis carinii) Erkrankungen hervorrufen. Um dies in der Phase der hohen Immunsuppressionsdosierung kurz nach der Transplantation zu vermeiden, werden spezielle Medikamente in niedriger Dosierung prophylaktisch verordnet. Nach Reduktion der Immunsuppressions-Dosis können diese Medikamente dann meist abgesetzt werden.
Hierbei begleiten wir Sie in enger Zusammenarbeit mit Ihren Nephrologen vor Ort, um ein optimales Langzeitergebnis zu erreichen
Sollte sich Ihre Transplantatfunktion verschlechtern, also z.B. das Kreatinin im Serum ansteigen oder die tägliche Urinausscheidung mengenmäßig zurückgehen, so muss eine Abstoßung der Transplantatniere ausgeschlossen werden. Abstoßungen können insbesondere in den ersten Wochen nach der Transplantation auftreten (akute Abstoßung), aber auch im Langzeitverlauf oder als sogenannte chronische Abstoßung durch ständige, klinisch und laborchemisch nicht messbare unterschwellige Abstoßungs-Entzündungen in der Transplantatniere. Sollte der Verdacht einer Abstoßung bestehen, so kann eine Nierenbiopsie unter Ultraschallkontrolle erforderlich werden, um einen winzigen Gewebezylinder durch einen Pathologen untersuchen zu lassen, der die Abstoßung nachweisen oder ausschließen kann. Wenn eine Abstoßung nachgewiesen wird, so ist meist eine intensivierte Immunsuppression durch Medikamente, Antikörperinfusionen oder eine Blutreinigung (Plasmapherese) erforderlich, um diese Abwehrreaktion des Immunsystems zu stoppen.
Mögliche Komplikationen
Wie bei jeder medizinischen Behandlung, so können auch im Rahmen einer Nierentransplantation Probleme und Komplikationen auftreten. Aufgrund der Immunsuppression ist jedoch die Abwehrkraft des Körpers gegenüber Infektionen geschwächt, was eine ganz besondere Berücksichtigung in unserem Transplantationszentrum findet.
Bei jeder Operation kann es trotz größter Sorgfalt zu Verletzungen von an das Operationsgebiet angrenzenden Organen und Strukturen oder zu einer Nach-/Blutung kommen. Darüber hinaus kann z.B. eine Thrombose entstehen, die eine Embolie verursachen kann, weswegen Sie postoperativ eine Blutverdünnung sowie Kompressionsstrümpfe erhalten. Als spezielle Komplikationen im Rahmen der Nierentransplantation sind Wundheilungsstörungen sowie die Ausbildung einer sogenannten Lymphocele zu nennen. Dies ist eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit um die Transplantatniere, die sich spontan zurück bilden kann, oder mittels Punktion abgelassen werden muss oder unter Umständen im Rahmen einer Folgeoperation behandelt werden muss. Falls eine Undichtigkeit oder Engstelle an der Einmündung des Harnleiters in die Harnblase auftreten sollte, so kann eine urologische Operation, z.B. mittels Blasenspiegelung, notwendig werden.
Um Sie in dieser Phase optimal zu betreuen, arbeiten wir im interdisziplinären Team eng zusammen und sehen Sie gemeinsam bei der Visite. Alle klinischen Fachdisziplinen wie Transplantationschirurgie, Nephrologie, Urologie, Infektiologie, Intensivmedizin und die diagnostischen Funktionsbereiche stehen rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres zu Verfügung.
Ergebnisse nach Nierentransplantation
Die Funktion einer Transplantatniere hängt von zahlreichen Faktoren ab. Sowohl Vorschädigungen von Seiten des Spenders als auch Abstoßungen, Infektionen und Krankheiten des Empfängers spielen hier eine Rolle. Statistisch gesehen funktioniert eine Spenderniere im Mittel ca. 15 Jahre. Darunter sind kürzere, aber auch längere Verläufe. In jedem Fall empfehlen wir regelmäßige Kontrollen des Transplantats bei Ihrem Nephrologen oder bei uns im Transplantationszentrum durchführen zu lassen. Außerdem sollten Sie bei Auffälligkeiten wie rückläufiger Urinausscheidung, Wassereinlagerungen, rascher Gewichtszunahme oder auffälliger Müdigkeit Ihre betreuenden Ärzte aufsuchen. Für eine optimale Langzeitfunktion des Transplantates sollten sie nicht rauchen, zuverlässig Ihre Medikamente einnehmen und nierenschädigende Arzneimittel vermeiden.
Ihr Wohlergehen und eine lange Transplantatfunktion sind uns sehr wichtig! - wir beraten Sie gerne, damit Sie möglichst lange von der Transplantation profitieren.
Bilder der Transplantationsambulanz
Selbstverständlich arbeiten wir in engem Schulterschluss mit Ihren Nephrologen, Ihrem ehemaligen Dialysezentrum und Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt zusammen, denn im weiteren Verlauf können die Kontrollen überwiegend durch die niedergelassenen Kollegen erfolgen und wir sehen Sie nur noch ein bis zweimal jährlich zu Verlaufskontrollen.
Als Ihr Transplantationszentrum stehen wir aber natürlich immer und zu jeder Zeit, also auch nachts, am Wochenende und an Feiertagen notfalls zur Verfügung, um im Falle eines Problems, einer Transplantatabstoßung oder akuten Erkrankung Ihnen rasch und kompetent zu helfen.
Nehmen Sie frühzeitig Kontakt mit dem diensthabenden Nephrologen auf, Tel. 089/4140-9556 (24h-Bereitschaft).
Nierentransplantation bei Kindern
Auch im Kindesalter kann bereits eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz auftreten. Neben der gesundheitlichen Beeinträchtigung im Wachstumsalter bedeutet dies für die betroffenen Kinder und Jugendlichen eine große zusätzliche Belastung. Da die Niere neben der Entgiftungsfunktion auch zahlreiche wichtige Stoffwechselprozesse wie Vitamin D- und Kalziumhaushalt, Knochenwachstum und die Blutbildung beeinflusst, kann es zu Störungen im Wachstum und in der Entwicklung kommen.
Die intensive, pädiatrisch-nephrologische Betreuung und Therapie einschließlich der Kinderdialyse erfolgt durch unsere Kollegen der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums rechts der Isar, die im Klinikum München Schwabing(link is external) angesiedelt ist.
Gerade auch im Kindesalter bringt die Nierentransplantation viele Vorteile hinsichtlich gesundheitlicher Aspekte, Lebensqualität und Entwicklung mit sich. Zusammen mit den Kinder- und Jugendärzten unseres Klinikums evaluieren wir die Möglichkeit einer Aufnahme der jungen Patienten auf die Warteliste zur Nierentransplantation oder einer Lebendnierenspender Transplantation.
Die Organvergaberegeln von Eurotransplant sehen bei Kindern und Jugendlichen einen extra Bonus vor, der einerseits eine kürzere Wartezeit sowie eine noch bessere immunologische Übereinstimmung zwischen Spenderniere und Empfänger als bei Erwachsenen bewirkt. Dadurch sollen einerseits Entwicklungsstörungen während der Wartezeit bis zur Transplantation reduziert und andererseits eine möglichst lange Transplantatfunktion und Dialysefreiheit erzielt werden.
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen - Therapien, Chancen und Risiken müssen gesondert betrachtet werden.
Die Betreuung vor und nach der Transplantation erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kinder- und Jugendmedizinern der Kindernephrologie. Vom Organangebot über die Transplantation bis hin zur postoperativen Betreuung arbeiten wir interdisziplinär eng mit unseren Kollegen der Pädiatrie zusammen.